Veranstaltungen

Aus SGK Berlin

Dienstag, 12.09.2023, 19.00 Uhr

Ort: Kiezraum auf dem Dragonerareal (hinter dem Finanzamt Kreuzberg), Mehringdamm 20, 10963 Berlin

Dachgeschoss-Ausbau: Aktivierung eines nicht beachteten Potentials oder zu starke Nachverdichtung für die Kieze?

Diskussionsveranstaltung zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Schaffung von neuem Wohnraum und der energetischen Sanierung der Dachgeschosse in Berlin

Die Teilnahme ist unentgeltlich, aber nur mit Anmeldung möglich. Diese bitte formlos als E-Mail an info@sgk-berlin.de senden.

Die Schaffung von mehr Wohnungsneubau und Wohnraum sowie der Schutz von Mieterinnen und Mieter in Berlin hat seit mehreren Jahren Priorität für die Politik in der Stadt. Hintergrund ist das seit Jahren ansteigende Bevölkerungswachstum Berlins und die starken jährlichen Zuzüge in die Stadt von durchschnittlich 20.000 EW im Jahr.

Der Ausbau von Dachgeschossen ist in den Berliner Bezirken höchst unterschiedlich weit entwickelt. In den vergangenen Jahrzehnten sind beispielsweise im Zuge der Sanierung der Gebäudesubstanz im Bezirk Mitte und im Ortsteil Friedrichshain in einigen Bereichen weit über 50 % der vorhandenen Bestandsgebäude mit Dachgeschosswohnungen ausgestattet worden.

Preisgedämpftes Wohnen im Wohnungsbestand der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften stellt ein wichtiges Gegengewicht zum freien Mietmarkt dar. Beträgt die durchschnittliche Kaltmiete in Deutschland 7,69 Euro pro m2, liegt diese bei den „Landeseigenen“ im Land Berlin bei ca. 5,27 Euro/m2. Zudem sind die öffentlichen Baugesellschaften Vorreiter beim klimafreundlichen Bauen und Sanieren, was bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen der erforderlichen Klimaresilienz unserer Städte und Gemeinden von besonderer Bedeutung ist.

In Berlin fehlen über 300.000 Wohnungen. Damit die Lage in einer Stadt mit wachsendem Zuzug nicht weiter eskaliert, müssen wir neu bauen. Aber nicht jeder Neubau oder jede Nutzung weiterer Grundflächen ist hilfreich. Was wir brauchen sind bezahlbare neue Mietwohnungen. Unsere kommunalen Wohnungsbauunternehmen allein werden die hohe Zahl an dem benötigten und bezahlbaren Wohnraum nicht bzw. nicht schnell genug errichten können.

Die Beantragung von Dachgeschossausbauten und Sanierung von Dächern in den „Gründerzeitlichen Vierteln“ der Berliner Innenstadtbezirke ist ein ständiger Prozess, der seit Beginn der 1990er Jahre auch in Friedrichshain und in Kreuzberg durchgeführt wird. Aktuell nimmt dieser Prozess zahlenmäßig etwas ab, weil sich durch die hohen Bau- und Immobilienpreise die Entwicklung dieser Gebiete stark verteuert hat. In diesem Kontext wollen wir uns der Potenzialermittlung von Entwicklungsprojekten für die Erstellung von bezahlbaren Wohnungen auf und in den Dachlandschaften öffentlicher Mehrfamilienhäuser widmen. In erster Linie wollen wir die Anzahl und Lage der möglichen Entwicklungsstandorte ermitteln. Durch die Analyse von „Best practises“ vorheriger Projekte der letzten 20 Jahre und der Anpassung der Entwicklungskosten auf die neuen Herausforderungen der Baukostenerhöhung sollen die voraussichtlichen Kosten exemplarisch kalkuliert werden. Hierfür werden wir einen groben Überblick über die Anzahl der möglichen Projekte von einem Fachmann aus dem Berliner Wohnbausektor erhalten. In einem zweiten Schritt wird der Baureferent Dr. Dietmar Kreutzer aus der bezirklichen Sicht der Bauverwaltung Pankow über das Procedere der bisherigen Baugenehmigungsverfahren im Dachgeschossausbau berichten. Er wird hierzu über die Intention und die Implementierung von bisherigen Projekten referieren. Außerdem ist eine Diskussion über die möglichen notwendigen Anpassungserfordernisse durch die Politik eine Diskussion geplant.

Im dritten Teil wird exemplarisch von zwei Experten einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft und einer Wohnungsbaugenossenschaft über die bisherigen Dachgeschossausbauten berichtet und das „Für und Wider“ von Dachsanierungen erörtert.

Wenn wir den Mietmarkt entspannen und die Mieten in unserer Stadt in den Griff bekommen wollen, brauchen wir zudem in allen Bereichen Wohnungsneubau. Momentan fehlt es auch an Unterstützung für kleinere, baubereite öffentliche Bauprojekte in Berlin. Wo mangelt es an Bereitschaft und wie können wir die Rahmenbedingungen so verbessern, dass mehr Berlinerinnen und Berliner von den Vorteilen des bezahlbaren Wohnens auch in den Dachzonen unserer Innenstadtkieze profitieren können?

Diese und weitere Fragen möchten wir gerne mit Ihnen diskutieren und laden Sie herzlich ein:

Dienstag, 12.09.2023, um 19.00 Uhr (Einlass ab 18:30) Kiezraum auf dem Dragonerareal (hinter dem Finanzamt Kreuzberg) Mehringdamm 20, 10963 Berlin (U- Bhf. Mehringdamm)

Geplanter Ablauf:

Begrüßung: Hannah Sophie Lupper Abt. 61 SPD Friedrichshain-Kreuzberg und SPD-Fraktion BVV FK &

Input:

- Thomas Meyer: Dachgeschossausbau aus der Gesamtberliner Sicht, Leiter Oberste Bauaufsicht Berlin im Ruhestand (SenStadt)

- Stefan Schautes, Leiter Neubauabteilung HOWOGE, (Landeseigene Wohnungsbaugesellschaft)

- Dr. Dietmar Kreutzer, Referent Baugenehmigungverfahren Bezirk Pankow

- Dirk Enzensberger, Mitglied des Vorstands Wohnungsgenossenschaft „Charlotte 1907“ e.G.

anschließend: Diskussion mit dem Publikum

Moderation: Hannah Sophie Lupper, Abt. 61, Asad Mahrad, SPD-Bürgerdeputierter Stapla FK & Abt. 61 Xhain