Lebensweltlich orientierte Räume (LOR) in Berlin

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Lebensweltlich orientierten Räume (LOR) wurden 2006 gemeinsam zwischen den planenden Fachverwaltungen des Senats, den Bezirken und dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg auf der Grundlage der von der Jugendhilfe bereits definierten Sozialräume einheitlich abgestimmt. Die LOR sind am 1.8.2006 per Senatsbeschluss als neue räumliche Grundlage für Planung, Prognose und Beobachtung demografischer und sozialer Entwicklungen in Berlin festgelegt worden.

Ziel war die Abbildung lebensweltlicher Homogenität bei gleichzeitiger Wahrung einer Vergleichbarkeit der Planungsraumeinheiten. Kriterien für die Abgrenzung der „Lebensweltlich orientierten Räume“ waren daher unter anderem einheitliche Baustrukturen bzw. Milieubildung, große Straßen und Verkehrstrassen sowie natürliche Barrieren, aber auch eine Begrenzung der Einwohnerzahl oder die Vorgabe, keine statistischen Blöcke zu schneiden. Die bisher für die kleinräumige Statistik allein verfügbare Raumhierarchie war sehr stark von der Verkehrplanung („Verkehrszellen“) dominiert, die vor allem die Verkehrstrassen als Mittelpunkt und nicht als Grenze von Räumen ansah und damit für sozialräumliche Planung eher ungeeignet war.

Die neue Raumhierarchie LOR ist eingebunden in das für alle Datenerhebungen und Planungen relevante Regionale Bezugssystem (RBS) des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg. Damit hat Berlin verbesserte Analyse-, Prognose- und Planungsgrundlagen für z.B. die Stadtplanung, Spielplatzplanung, Jugendhilfeplanung, Gesundheits- und Sozialplanung. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für ressortübergreifendes und raumbezogenes Planen und Verwaltungshandeln, das in Berlin gegenwärtig u.a. mit der Erarbeitung der Rahmenstrategie Soziale Stadtentwicklung verfolgt wird („Ressortübergreifende Sozialraumorientierung“). Ziel dieses Ansatzes ist es, die Grundlagen zu schaffen, damit öffentliche Ressourcen künftig auf Ebene der Planungsräume zielgerichteter und sozial gerechter, d.h. besser an der Lebenslage der Bewohner orientiert, eingesetzt werden können.

Die Lebensweltlich orientierten Räume (LOR) bestehen aus 3 Ebenen, Stand März 2009:

  • 447 Planungsräume (PLR; vergleichbare Ebene: 338 Verkehrszellen),
  • 138 Bezirksregionen (BZR; vergleichbare Ebene : 195 Statistische Gebiete),
  • 60 Prognoseräume (PRG; vergleichbare Ebene: 60 Mittelbereiche).

Quelle: Berliner Kommunalpolitisches Lexikon, Stand: 2016